Als spektakuläre Aktion fand am 2. Oktober 2024 während der Langen Nacht der Demokratie die Gründungsversammlung der LIGA für Insektenrechte am Oberhauser Friedensplatz statt.
Auszug aus der Kampfrede der Insekten:
Wir Insekt:innen sind viele! Wir sind überall! Wir leben in den Ecken eurer Häuser, in den Ritzen eurer Städte, in den Gärten und Feldern. Wenn ihr denkt, dass ihr uns einfach ausrotten könnt, dann täuscht ihr euch gewaltig. Wir können uns anpassen. Wir haben gelernt, zu überleben. Und jetzt wehren wir uns!
Auszug aus der Solidarisierungsrede der Insekten:
Zu lange haben wir gegeneinander gekämpft. Zu lange haben wir uns gegenseitig als Feinde betrachtet. Aber heute wissen wir, dass wir stärker sind, wenn wir zusammenarbeiten. Wir, die Insekt:innen, helfen euch Mensch:innen. Wir bestäuben eure Pflanzen, wir bereichern eure Böden, wir lassen diesen Planeten gedeihen. Ohne uns gäbe es keine Blumen, keine Früchte und kein ökologisches Gleichgewicht! Gemeinsam können wir eine Welt erschaffen, in der jedes Lebewesen, egal ob Mensch:in oder Insekt:in, gehört und respektiert wird.
Vorhaben und Forderungen der Insekten:
1. Petition an den Stadtrat – das Habitat am Friedensplatz muss lebenswerter werden!
2. Gründung eines Stadtteilausschusses, in dem sowohl Mensch:innen als auch Insekt:innen vertreten sind.
Wortlaut der beschlossenen Petition:
Die LIGA für Insektenrechte beschließt bei ihrer Gründungsversammlung während der Langen Nacht der Demokratie am 2. Oktober 2024 um 22:30 Uhr:
An die Oberbürgermeisterin und die Stadträtinnen und Stadträte!
Wir sind Insekt:innen, die auch gut leben wollen. Und zwar in Oberhausen am Friedensplatz und in dem angrenzenden Wohnquartier. Tut bitte etwas dafür! Unser Habitat muss aufgemöbelt werden. Es fehlt uns an Nistplätzen und Futter. Es ist einfach zu viel Asphalt um uns herum. Wir brauchen Hecken, artenreiche Blühstreifen, Sand- und Kieshaufen und Wasserstellen.
Es ist allgemein bekannt: Es brummt und summt immer weniger in unserer Landschaft und in unseren Städten. Ohne uns Insekt:innen ist nicht nur die Vielfalt der Natur bedroht. Wer soll denn in Zukunft die Obstbäume der Menschen bestäuben, wenn es uns nicht mehr gibt?! Ihr Menschen und wir Insekt:innen gehören zu ein und demselben Kreislauf. Wenn wir sterben, sterbt auch ihr. Wenn wir überleben, überlebt auch ihr.
Deshalb helft uns! Wir fordern einen Stadtteilausschuss, in dem sowohl Menschen als auch Insekt:innen vertreten sind, wo jede Stimme zählt, egal ob groß oder klein! Ein Gremium, in dem wir gemeinsam über unsere Zukunft entscheiden – über die Nutzung von Ressourcen, den Schutz der Natur und den Erhalt unserer Umwelt.
Eure Insekt:innen vom Friedensplatz (die von Menschen unterstützt werden)
apis nicrocincta – Honigbiene
dytiscus marginalis – Gelbrandkäfer
nepomorpha -Wasserwanze
blattodea – Schabe
collembola – Springschwanz
formicidae – Ameise
aphidoidea – Blattlaus
culicidae – Stechmücke
vespa crabro – Hornisse
musca domestica – Stubenfliege
sciaridae – Trauermücke
pediculus capitis – Kopflaus
argyroneta aquatica – Wasserspinne
calopterygidae – Prachtlibelle
Weiterer Beschluss der Insekten:
Die nächste Aktion soll eine Großdemonstration der LIGA für Insektenrechte sein, um diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Darsteller*innen: Alime Ghoneim, Angelika Haselböck, Arnold Leo Schenk, Ewald Ortmeier, Holger Thoma, Marie Madlen Weber, Marion Nitschke, Susanne Thoma
Produktionsleitung, Drehbuch, Soundtrack: Susanne Thoma
Künstlerische Beratung: Carolin Mittler, Bühnen- und Kostümbildnerin
Audiofeatures: KLONK (Tine Klink, Gerald Fiebig)
gefördert durch die Heidehof Stiftung
unterstützt durch den Innovationsfonds des Bistums Augsburg
in Kooperation mit der Pfarreiengemeinschaft Oberhausen-Bärenkeller und Organismendemokratie e.V.